Paul Evander Lorenz

Blog

Artikel, Anmerkungen und Betrachtungen zu besonderen Themen des Menschseins


 

Zweiter Blogbeitrag

Über die Ungeduld

 

Plötzlich hörte ich mich sagen:

„Ungeduld entsteht, wenn kein Platz für das Wesentliche ist.“

Wenn dann auch noch das Unwesentliche zum Wesentlichen erklärt wird – und das geschieht eigentlich immer dann, wenn zum Beispiel Eltern unreflektiert ihren eigenen Egoismus auf ihr Kind projizieren – dann wird Ungeduld neurotisch. Dann heißt es, man müsse Geduld lernen. Das bedeutet, in seinem eigenen Inneren die Neurose bekämpfen zu müssen, die einem vorher von Außen beigebracht wurde.

Die Lichtseite von Ungeduld, so sage ich, ist die Intuition. Intuition geschieht immer im Hier und Jetzt. Und manchmal duldet sie keinen Aufschub, um wesentlich sein zu können. Doch das Unwesentliche in seiner Ignoranz tut dem Wesentlichen Gewalt an. Sei es, dass es das Wesentliche bewiesen haben will oder es will es ausdiskutieren oder es behauptet einfach, Recht zu haben und verletzt so die Intuition, die sich dagegen nicht zu verteidigen vermag.

Ungeduld, so möchte ich sagen, ist verletzte Intuition.

In diesem Sinne liegt die Lösung für Ungeduld nicht darin, Geduld zu üben, sondern darin, die Intuition zu heilen, ihr Raum und Zeit zu gewähren.
Ungeduld ist vielleicht gut dafür, der Trägheit gegenüberzustehen. Denn hinter Trägheit, so möchte ich vermuten, steckt verletzte Gelassenheit. So stehen Ungeduld und Trägheit sich gegenüber und bekämpfen sich gegenseitig, während Intuition und Gelassenheit sich auf das Trefflichste ergänzen. 22.10.2012

 


Erster Blogbeitrag

Es wäre ein Leichtes, an die Wahrheit zu glauben,
wenn sie denn wahr wäre

 

Diesen Blogbeitrag habe ich vorerst wieder entfernt.